Polkadots
Elektrohalle Rhomberg, Salzburg 2024
In Daniela Zeilingers Arbeiten verschränken sich medien- und materialreflexive Prozesse zu Bildern, die immer die Frage nach den Bedingungen ihrer eigenen Darstellungsweise aufwerfen. Zentral für ihre Arbeiten sind experimentelle Arbeitsprozesse und eine Vielzahl medialer Transformationen. Durch Collage- und Montagetechniken, die analoges Material und digitales Abbild verschränken, schafft sie Bilder, die sich als komplexe Schichtungen zu erkennen geben und die Voraussetzung fotografischer sowie gemalter Repräsentation hinterfragen. An den Berührungspunkten von analoger und digitaler Fotografie sowie Malerei und Zeichnung bezieht sich die Künstlerin in der Ausstellung „Polkadots“ auf den einfachen Punkt als Ausgangsmotiv und höchste Konzentration formalen Ausdrucks.
- Niklas Koschel
Op Dots #1, 2018/23
Mit Fotoemulsion beschichtetes Museumsglas, belichtet mit Negativ der Serie Polkadots,
Direktbelichtung auf mit Fotoemulsion beschichtetem Bergger COT Papier, Fotogelatine mit Farbpigmenten
51,5 x 41 x 4 cm
Op Dots #2, 2018/23
Mit Fotoemulsion beschichtetes Museumsglas, belichtet mit Negativ der Serie Polkadots,
Direktbelichtung auf mit Fotoemulsion beschichtetem Bergger COT Papier, Fotogelatine mit Farbpigmenten
51,5 x 41 x 4 cm
Dot Dots #2, 2023/24
Mit Fotoemulsion beschichtetes Museumsglas, belichtet mit Negativ der Serie Polkadots,
Fotogramm auf Barytpapier
28 x 23 x 4 cm
Dot Dots #8, 2023/24
Mit Fotoemulsion beschichtetes Museumsglas, belichtet mit Negativ der Serie Polkadots,
Fotogramm auf Barytpapier
28 x 23 x 4 cm
Dot Dots #13, 2023/24
Mit Fotoemulsion beschichtetes Museumsglas, belichtet mit Negativ der Serie Polkadots,
Fotogramm auf Barytpapier
28 x 23 x 4 cm
Dot Dots #15, 2023/24
Mit Fotoemulsion beschichtetes Museumsglas, belichtet mit Negativ der Serie Polkadots,
Fotogramm auf Barytpapier
28 x 23 x 4 cm
Nec_d Dots #1, 2019/23
Mit Fotoemulsion beschichtetes Museumsglas, belichtet mit Negativ der Serie Polkadots,
Direktbelichtung auf mit Fotoemulsion beschichtetem Bergger COT Papier, Fotogelatine mit Farbpigmenten
28 x 23 x 4 cm
Fotografie zerstören
FRISE Künstler:innenhaus, Hamburg 2024
Laurel Chokoago, Elisa Goldammer, Maik Gräf, Almut Hilf, Maximilian Koppernock, Mitko Mitkov, Caspar Sänger, Jenny Schäfer, Wiebke Schwarzhans, Dirk Stewen, Daniela Zeilinger mit einem Text von Mira Anneli Naß.
Das Arbeiten mit oder in der Fotografie bewegt sich immer wieder im Spannungsfeld zwischen der Vorstellung technischer Perfektion und dem verzweifeltem Ausbruch aus der Blickrichtung, dem Viereck, dem Material. Die destruktiven Eigenschaften der Fotografiegeschichte wie beispielsweise in der Kolonialzeit sind nicht nur inhaltlicher oder formaler sondern auch, wie wir u.a. dank der Ausstellung „Mining Photography“ (MK&G Hamburg) auch einordnen können, ökologischer Natur. Im Rahmen der Ausstellung „FOTOGRAFIE ZERSTÖREN“ werden Künstler*innen gezeigt, die sich mit der Dekonstruktion technischer Vorgänge und Abstraktion fotografischen Materials, aber auch mit dem neuen Perspektiven des Gegenstands, der Abbildung und der Position auseinander setzen.
- Mira Anneli Naß
Uncertainity
Sizematters. Raum für Kunst & Film, Wien 2023
"Uncertainity" lautet der Titel der gemeinsamen Ausstellung von Kathrin Ganser und Daniela Zeilinger, in der sie einen kritischen Dialog über die vermeintlichen Gewissheiten und unscharfen Ränder der Fotografie eröffnen. In ihren komplexen und vielschichtigen Arbeiten, die sich ganz wesentlich durch den Einsatz verschiedener Bildmedien und medienreflexiver Strategien auszeichnen, stellen sie die gewohnten Wahrnehmungsweisen auf den Prüfstand. (…) Indem sich ihre künstlerische Praxis dadurch auszeichnet, auf Seiten der Betrachter:innen mehr Fragen auszulösen als Antworten zu liefern, stellen Kathrin Ganser und Daniela Zeilinger das, was man das Unbestimmte in der Fotografie nennen könnte, in den Mittelpunkt.
- Dr. Christina Natlacen
Wo ist die Realität? Wo haben Sie die?
Salon Elektrohalle Rhomberg, Salzburg 2022
In Daniela Zeilingers fotografischen Experimenten verschmelzen unterschiedlichste lichtabhängige Techniken zu hybriden Konstellationen, die von der Existenz multipler Realitäten erzählen. Die Bildfläche entfacht einen investigativen Blick im Sinne der Indexikalität; ein Versuch, die unterschiedlichen Ebenen voneinander zu trennen und auf Tatsachen zurückzuführen. Doch das Bild zerfällt nicht, vielmehr referenziert es die zahlreichen Handlungstragenden und Hilfstechniken, die an seinem Entstehen beteiligt sind: der Körper der Künstlerin, das Display eines Laptops, bunte Pigmente, die Mitarbeiter*innen des Fotostudios, und so weiter. Manche der Elemente wurden vom Positiv ins Negativ übersetzt und vice versa, dabei aktualisieren sie gleich mehrere widersprüchliche Wirklichkeiten, die in einem Bildraum koexistieren. Deren Relationen ergeben eine Choreografie unterschiedlicher Materialitäten und Temporalitäten, die auf die individuelle Dauer der verschiedenen Belichtungs- und Bearbeitungsprozesse verweisen. Wie die Schichten geologischer Formationen, an denen wir das Alter von Gesteinen, der Erde und der Zeit selbst ablesen können, versucht man, in den Fotoarbeiten bis zum Boden hinunterzusehen und fragt sich frei nach Heinz von Foerster: Wo ist die eine Realität? Wo sind die Realitäten?
- Sophie Publig
Tombola V
school, Wien 2022
Tombola ist ein von Terese Kasalicky und Heti Prack initiiertes Ausstellungsformat. Teams von Künstler:innen werden eingeladen, ihre Themen und Medien in den Lostopf zu werfen, die Lose werden gezogen. Die Bedingungen für die Arbeiten werden von Fortuna festgelegt und die Ergebnisse werden ausgestellt.
Janine Schranz & Daniela Zeilinger
Soft vanishing points
Tombola: Metamorphose & Abdruck
…windows have always been gateways for our imagination.
We look outwards, then turn inwards to dream. …be that
from the inside of a remote cabin, within the confines of
a high-rise, or the interior of a railway carriage.
Time by windows is time well spent.
(Hartley Martin. „Foreword.“ Sidetracked 18, June 2020)
Blend together
Mz*Baltazar’s Laboratory, Wien 2022
Die Ausstellung „Blend Together“ von Janine Schranz und Daniela Zeilinger, die im Rahmen der diesjährigen Foto Wien bei Mz*Baltazar’s Laboratory präsentiert wird, schließt thematisch an die gemeinsame Ausstellung „Passepartout“, 2021 im hoast in Wien zu sehen, an. Galt die Aufmerksamkeit im letzten Jahr Prozessen des Auswählens, Croppens und Ausblendens, stehen diesmal Situationen der Transparenz und der Überblendung im Zentrum. Ging es im hoast um Techniken der Inklusion und Exklusion innerhalb einer gegebenen Architektur bzw. innerhalb des Bildfeldes, so wird die Ausstellungssituation bei Mz*Baltazar‘s auf Möglichkeiten der Kommunikation zwischen Innen und Außen, von Kunstwerk zu Kunstwerk, sowie zwischen Realraum und Bildraum befragt.
- Michael Wonnerth-Magnusson
Yonder
Salzburger Kunstverein, 2021
In ihrer Ausstellung Yonder re-aktualisiert die Künstlerin Fragestellungen über den Wirklichkeitsbezug der Fotografie. Ihre Arbeiten, analoge Fotografien, entstehen in einem vielschichtigen Prozess aus Transformation und Übersetzung. Sie oszillieren zwischen Abbild und Imagination, Fotografie und Malerei. Ein enigmatisches Narrativ verbindet die einzelnen Bildräume und evoziert einen Ort, an dem man nie sein kann: yonder.
Drame Surréaliste
Elektrohalle Rhomberg, 2021
Der Titel der Ausstellung bezieht sich auf das surrealistische Theaterstück "Les mamelles de Tirésias" von Guillaume Apollinaire aus dem Jahr 1903 mit dem Untertitel "Drame surréaliste". Mit diesem Untertitel und im Vorwort des Stücks erfand der Dichter das Wort "Surrealismus", um seinen neuen Stil des Dramas zu beschreiben. Breton übernahm 1924 den Begriff als Bezeichnung für die bereits bestehende geistige Bewegung in Literatur, Kunst und Film. Das Stück wurde 1944 von Francis Poulenc für die Opera Buffa vertont. Die ausstellenden Künstler:innen assoziieren frei mit dem Ausstellungstitel.
Passepartout
hoast, Wien 2021
Croppen und Framen – das Auswählen der Bildinformation in einem rahmenden Ausschnitt – zählen zu den zentralsten Mitteln von Fotografie und Film. In den Arbeiten von Janine Schranz und Daniela Zeilinger werden diese Techniken des Rahmens, die den Dispositiven Fotografie und Film so inhärent sind, auf verschiedene Medien transponiert, auf und gegen sich selber gewendet, invertiert, dekonstruiert. Für die vielgestaltigen Framing-Effekte, die ihre Arbeiten in ihrer gemeinsamen Ausstellung im hoast entfalten, haben die beiden Künstler*innen als Emblem einen Begriff gewählt, der aufs Engste mit der Geschichte der Präsentation von (fotografischen) Bildern verknüpft ist: Passepartout. (Michael Wonnerth-Magnusson)
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Rectangle
Rectangle knüpft an die Serie Screenshot an und thematisiert insbesondere das Verhältnis von Abstraktion und Fotografie. Abstraktion wird hier vor allem auf jenen Aspekt hin untersucht, den John Hilliard in „Using Photography to exorcise Ghosts“ formuliert hat und über den Emma Lewis im Katalog „Shape of Light“ schreibt: „[...] by using strategies of abstraction, the photographer is able to stimulate in the viewer something that also happens when one looks at a drawing or painting [...]: a consciousness of the materials that are used and how the work is made. In other words, abstraction can help us to look not at an image on the photographic surface, but at the whole object itself.”
Screenshot
In der Serie Screenshot treten Fotografie und Malerei in einen Dialog. Das große Format der Prints stellt einen unmittelbaren Bezug zu den BetrachterInnen her und verweist auf den Referenzrahmen Malerei.
Die Bilder entstehen unter Verwendung verschiedener Medien in einem Prozess aus Transformation und Übersetzung. Malerei, Zeichnung, Cut Out, Collage, digitales Display und Re- Fotografiertes schichten sich im Arbeitsprozess zum Bild. Die unterschiedlichen Mittel fungieren hier als „Kollaborateure“, die mit ihrer spezifischen Qualität den Arbeitsfluss mitgestalten, analog zu TänzerInnen, die den Score einer Choreografie interpretieren. Abweichungen und Fehler in der Übersetzung, z.B. der Moiree-Effekt, werden konstruktive Elemente der Komposition.
am / pm
Die Serie am / pm entstand während einer Residency in Paliano/Italien. Ein Blatt Papier, ein Bleistift, ein Stück Kabel, die Tageszeit, Licht und Schatten, Zufall und Zeichnung sind die bestimmenden Parameter der Komposition. Ein Kabel fällt zu unterschiedlichen Tageszeiten auf ein Blatt Papier. Die resultierende Form und deren Schatten werden durch Stecknadeln festgehalten.
The Very
In der Serie The Very ist der fotografische Moment, das Punktum, entscheidend. Bilder aus Tanzzeitschriften dienen als Ausgangspunkt für eine malerische Überarbeitung. Solange die Farbe nass ist, bleiben Teile des Papiers transparent. Es entsteht ein Bild, das nur für kurze Zeit sichtbar ist. Die Fotografie ähnelt diesem Bild, das nun von seinem vergänglichen Zustand losgelöst scheint.
Noli
In der Serie Noli werden gefundene Bilder aus Tanzmagazinen, Momentaufnahmen einer Choreografie, verfremdet und erneut abfotografiert. Der fotografische Moment ist dabei entscheidend: Die Berührung der zwei Schichten erzeugt ein ephemeres Bild, das fotografisch festgehalten wird.
Invariant Variation
Invariant Variation untersucht die Idee der Variation anhand eines spezifischen Objektes: eines Knotens. Der Titel bezieht sich auf den Umstand, dass Variationen bis zu einem gewissen Grad zwar das Erscheinungsbild, nicht aber die zugrunde liegende Qualität eines Objektes ändern.
Im mathematischen Sinn ist ein Knoten die Einbettung einer Kreislinie in den dreidimensionalen Raum, einschließlich deren kontinuierlicher Verformung. Jeder Knoten kann auf unterschiedliche Arten dargestellt werden, kein Diagramm ist eindeutig. Die Knotentheorie beschäftigt daher, welche Beschreibungen denselben Knoten repräsentieren. Zur Unterscheidung von Knoten werden in der Mathematik Knoten-Invarianten verwendet.
In der Serie Invariant Variation werden Knoten aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und auf ihre Zeichnung reduziert. Punkte werden zu Linien, ihre Schatten verweisen auf eine Räumlichkeit.
trio a
trio a führt die Serie reformulation formal und inhaltlich weiter. Bei trio a #2 etwa bestimmen farbige Kunststoffschnüre als dreidimensionale Linien einen Raum, der in der Fotografie zur malerisch anmutenden Fläche wird. Sie kontrastieren in ihrer Materialität und Farbigkeit den Hintergrund.
reformulation
Mit dem Reformulieren von Material wird hier eine Methode choreografischer Prozesse auf die Arbeit mit Fotografie übertragen, um gefundenes Bildmaterial, fotografische Dokumentationen von Tanz-Performances, zu re-interpretieren.
Bei reformulation #2 weist der Blick der Tänzerin und Choreografin Yvonne Rainer in einen fernen, imaginären Ort und erweitert damit die fotografische Fläche in den Raum. reformulation #3 ist die Collage einer Fotografie aus dem Jahr 1908 mit einer privaten Fotografie. Die Streifen nehmen Bezug zur vermeintlichen Materialität des Kostüms der Tänzerin Grete Wiesenthal und transformieren die abgebildete Fotografie in ein Objekt.